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Palabra Praxisgruppe
💬Habt ihr schon mal mit der Melodic Intonation Therapy (MIT) gearbeitet? 💡Die MIT wurde ursprünglich für Patienten mit nicht-flüssiger Aphasie entwickelt. Die Patienten werden angeleitet mit Hilfe von melodischem Sprechen und rhythmischem Tapping Phrasen und Äußerungen wieder zu erlernen. 🎞In dem YouTube Video “Melodic Intonation Therapy - Stroke” seht ihr sehr anschaulich, wie das funktioniert. 🤓Lange Zeit gab es wenig Daten zur Wirksamkeit der MIT. Nun hat eine neue Metaanalyse die Ergebnisse aus 22 Studien zusammengefasst, die alle folgende Frage untersucht haben: ❓Führt eine Behandlung mit der Melodic Intonation Therapy (MIT) zur Verbesserung der sprachlichen Leistungen? 🔎Diese Woche stellen wir euch die Methodik der Studie vor, nächste Woche werfen wir einen Blick auf die Ergebnisse. 👩🏫Methodik: Untersucht wurden sowohl randomisiert-kontrollierte Studien als auch (Einzel-)Fallstudien. Zusammengefasst flossen die Daten von 129 Patienten in die Analyse ein. ☝️Wichtig: Randomisiert-kontrollierte Studien gelten als Goldstandard in der Untersuchung, ob ein Therapieverfahren wirksam ist oder nicht. Denn durch den Vergleich zwischen einer Untersuchungsgruppe und einer Kontrollgruppe können etwaige Unterschiede in den Gruppen direkt auf die untersuchte Behandlung zurückgeführt werden. Welche Erfahrungen habt ihr mit der MIT gemacht? Wo habt ihr das Konzept kennengelernt? 👇👇👇 #logopädie #wissenschaft #medizin #studie #aphasie
Wer im Bereich Stimmtransition unterwegs ist, ist ihm sicher schon einmal begegnet: 👋Thomas ist das "La" der LaKru®-Stimmtransition. Hier berichtet er von seinem Weg in dieses Therapiefeld und gibt dir Tipps, wie du auch Spezialist:in für den Bereich Stimmtransition werden kann: 💡Ich habe die Stimmtherapie mit trans* und non-binären Menschen durch meine damalige Dozentin kennengelernt. Sie erzählte mir von einem trans*männlichen Kollegen, welcher seine Masterthesis über die eigene Stimmveränderung durch die Hormontherapie mit Testosteron schrieb. Von diesem Moment an war ich fasziniert von der Arbeit mit den Stimmen queerer Menschen, habe darin mein zu Hause und meine Leidenschaft gefunden. Die Stimmtherapie mit trans* und non-binären Menschen stellt eine Herausforderung an die heutige Logopädie und die Ausbildung dar. Mit der steigenden Sichtbarkeit von queeren Menschen in unserer Gesellschaft stieg auch die Nachfrage nach einer kompetenten und effektiven Stimmtherapie. Das Problem ist jedoch, dass wir Logos von Haus aus zwar die Skills besitzen eine erkrankte Stimme zu heilen, jedoch in der Regel nicht lernen einen gesunden Stimmklang zu modifizieren - und genau das tun wir bei der Stimmtransition. Um diese begleiten zu können, müssen wir uns zB von dem Gedanken lösen, dass eine erhöhte mittlere Sprechstimmlage automatisch ungesund ist und zu Störungen führt. Auch müssen wir unsere Klient*innen bei der Feminisierung der Stimme dazu anleiten, Strukturen im Kehlkopf und Rachen gezielt zu verengen. Beides Punkte, bei denen die klassische Stimmtherapie das Gegenteil anstrebt. Es ist also wichtig über den logopädischen Tellerrand hinaus zu blicken und offen für Ideen aus der Gesangspädagogik und der Sprechkunst zu sein. Diesen Blick habe ich gemeinsam mit Stephanie A. Kruse gewagt und das daraus resultierende Wissen und die Erfahrung in der LaKru®-Stimmtransition zusammengefasst. Hier lernen Kolleg*innen und Klient*innen durch welche anatomischen und physiologischen Einstellungen der individuelle Stimmklang sich zusammensetzt und wie diese gezielt angepasst werden können. #logoädie #trans #stimmfeminisierung @thomas_lascheit @stephaniekruse_official
Wieso eigentlich immer entweder oder? 🤔 Ihr kennt sicher solche Entscheidungen: Kinder oder erwachsene Patient:innen? Praxis oder Klinik? Mehr von dem Störungsbild, das ich gerne therapiere, oder mit der Nachfrage gehen? Kooperationen ermöglichen es uns, in diesen Fragen deutlich flexibler zu werden.🤹 Um zu verstehen, wie wir in diesen noch besser werden können, haben wir nachgefragt. Malte, Hanna und Josefine haben Pflegedienstleitungen, Ärzt:innen und Kitaleitungen befragt: worauf kommt es für euch in der Zusammenarbeit mit der Logopädie an? Was macht eine gute Kooperation aus und was möchtet ihr vermeiden? 😊Wir sind überzeugt: sharing is caring. Daher möchten wir die dort gewonnenen Einsichten mit euch teilen. Folgende Punkte haben wir am häufigsten gehört: 🗣Kommunikation Klar, Kommunikation ist immer wichtig. Aber was bedeutet das für die Partner:innen genau? Da die Patient:innen im Fokus unserer Arbeit stehen, wird sich auch hier der Austausch gewünscht: Was können wir tun, um unsere Patient:innen zu unterstützen? Was ist der aktuelle Therapiestand? Im Arbeitsalltag gewinnt man manchmal den Eindruck, mit seiner Rückmeldung "nicht stören zu wollen". Das ist aber ausdrücklich gewünscht! 💡Wissensaustausch "Die Sprachtherapeut:innen sind die Expert:innen" haben wir oft gehört. Und uns darüber gefreut, dass wir als Fachgruppe so ein gutes Standing haben! Daraus entsteht der Wunsch, von diesem Expert:innenswissen zu profitieren. Egal ob als kurzer Austausch nach der Therapie oder vielleicht in einem Fachvortrag - das Interesse ist groß. 🤝Unterstützung Die Realität ist, dass der Arbeitsalltag in vielen Einrichtungen recht stressig ist. Mit guten Absprachen, Zuverlässigkeit und der Abnahme von Organisatorischem könnt ihr die Leitungen unterstützen. Wenn du weitere Infos und mehr Einblick in die Interviewergebnisse haben möchtest, melde dich gerne für unseren Newsletter an (Link in der Bio). Hier fassen wir in unserem Whitepaper alles Wissenswerte zusammen. In welchen Einrichtungen seid ihr unterwegs? #logopädie #kooperation #medizin #pflege #sprachtherapie #dysphagie
🤔 Was? Ihr behandelt auch Corona-Patienten? Warum das denn? So oder ähnlich sind oft die Reaktionen, wenn wir davon erzählen, dass auch Post-Covid Patienten bei uns in Behandlung sind. 👩🦰So wie Fr. H.: sie kam zu uns, weil sie in ihrem sprechintensiven Beruf nach einer – eher weniger schweren - Corona-Erkrankung deutliche Einschränkungen spürte. Fr. H. ist jung und gesund, die Lunge selbst war geröntgt worden und unauffällig. Sie hielt sich bereits an alle Empfehlungen wie: viel trinken und anfeuchtende Lutschtabletten. Trotzdem spürte sie eine starke Spannung beim Sprechen und ein Gefühl der Enge im Kehlkopfbereich. Sie beschrieb es als “schmerzähnlichen Krampf”. Ihre Stimme ermüdete schnell und sie konnte abends kaum noch sprechen. Damit litt sie – wie viele Post-Covid-Patienten - unter einer laryngealen und respiratorischen Dysfunktion. 🥱Daneben beklagen Post-Covid Patienten häufig eine ausgeprägte Schlappheit (klinisch Fatique), neurokognitive Kommunikationsstörungen, konzentrationsschwächen, Dysarthrien, Dysphagien oder langanhaltenden chronischen Husten (refraktärer Husten). Wenn Patienten wie Fr. H. zu uns kommen, ist unsere Aufgabe, mit den Patienten eine Strategie zu erarbeiten, die ihnen bei der Bewältigung der Einschränkungen hilft, sie aber vor allem nicht zu sehr erschöpft. Wir können also zielgenau unser bewährtes Übungsrepertoire aus der Stimm- und Sprech- oder Schlucktherapie einsetzen, während wir gleichzeitig besonders intensiv darauf achten, dass es die Belastungsgrenzen der Patienten nicht überschreitet. 💪Eine spannende und wichtige Aufgabe! Und deshalb: Ja! Wir behandeln auch Post-Covid-Patienten! 💡 👉Long-Covid: Anhaltende Symptome länger als 4 Wochen nach einer Covid-Infektion 👉Post-Covid (Condition): Symptome, die länger als 12 Wochen anhalten oder sich nach dieser Zeit entwickeln und nicht durch eine andere Diagnose erklärbar sind Habt ihr ähnliches in eurer Arbeit erlebt? #covid #postcovid #longcovid #logopädie #therapie #atmung
👩🎓Ich hatte das Glück, eine sehr gute Lehrmeisterin zu haben. Ihr Unterricht und ihr Materialwaren strukturiert, durchdacht und von Begeisterung für das Fach Stottern geprägt. Mal erschien sie mit zwei verschiedenfarbigen Schuhen, dann trug sie eine rote Clownsnase und erklärte vergnügt, man müsse hin und wieder bewusst auffallen, um ein guter Stottertherapeut zu werden. 😮Zusätzlich hatte ich während der Ausbildung die Möglichkeit, verschiedene Menschen mit Stottern kennenzulernen, eine Selbsthilfegruppe zu besuchen, einen Stotter-Workshop auf die Beine zu stellen und über mehrere Monate hinweg mit meiner Co-Therapeutin einen Patienten mit schwerem Stottern zu therapieren. Der “Flow”, den er manchmal während der Therapiesitzungen hatte, faszinierte mich. Während er normalerweise kaum eine Silbe sprechen konnte, ohne extreme Wiederholungen der Anfangssilbe mimische Begleitsymptomatik zu zeigen, so hatte er auch Tage, an denen er lächelnd feststellte, er habe heute “einen Flow”. Plötzlich konnte er fließend sprechen und wir unterhielten uns 45 Minuten lang fast vollständig stottersymptomfrei. Verließ er dann den Therapieraum, setzte manchmal noch im Flur bei der Verabschiedung das starke Stottern wieder ein. Paradox und faszinierend erschien mir das und der Merksatz meiner Lehrlogopädin manifestierte sich in meinem Kopf: “Was du bekämpfst, wird stärker. Was du ansiehst, verschwindet.” 👍Frischgebackenen Logopäden oder solchen, die ihr Wissen zum Thema Stottern auffrischen oder vertiefen möchten, kann ich die Fortbildung “IMS Stottertherapie nach Zückner” empfehlen. Sie ist strukturiert und geht auf alle wichtigen Therapiephasen der Stottermodifikation ein: Identifikation, Desensibilisierung, Modifikation, Stabilisierung. Auch ein Praktikum in Bonn oder Kassel bietet sich natürlich an. 📽📚Hier eine Checkliste für angehende Stottertherapeuten sowie Buch-und Filmempfehlungen findet ihr im Post. Therapiert ihr Stotternde? Wenn ja, wie war euer Weg dorthin? Und wenn nein: wieso nicht? @flowsprechgruppe #logopädie #stottern #infopost
MODAK nach Lehrbuch funktioniert so: 💡1. Im ANLAUF erfolgt in 7 Schritten eine Deblockierung der Wortfindung durch nonverbale Aktivierung. So wird die mündliche Sprachproduktion vorbereitet. -Zeigen je eines von 4 Bildern („Zeigen Sie…“) -Zuordnung von Satzstreifen („Ziehen Sie…“) -Zurückgeben der Satzstreifen („Geben Sie mir…“) -Zurückgeben der Bilder („Geben Sie mir…“) -Wortlegen („Legen Sie…“) -Abschreiben des Wortes mit Einsetzen des betonten Vokals („Schreiben Sie…“) -Selbständiges Schreiben des gelegten Wortes („Jetzt nochmal…“) 💡2. Im anschließenden DIALOG wird der Patient zum Sprechen ermuntert: Patient und Therapeut führen ein Gespräch. Dabei können die sprachlichen und kognitiven Anforderungen systematisch gesteigert werden durch grammatische Variationen, sodass das MODAK-Programm für Aphasiepatienten aller Schweregrade angepasst werden kann. 👉Frage nach dem Objekt: 👉Frage nach dem Verb 👉Frage nach dem Verb 👉Frage nach dem Subjekt: 👉Addition von 2 Sätzen: 🗣Doch im Mittelpunkt von MODAK steht der Aufbau von Kommunikation: "Wir Therapeuten führen von Anfang an Gespräche beim Grundprogramm. Wir bitten die Aphasiker, etwas zu tun: uns etwas zu zeigen, uns etwas zu geben, etwas zu schreiben, etwas zu sagen. Wir lassen ihnen Zeit. Sie sollen sich wie bei normalen Gesprächen unter Freunden wohlfühlen, akzeptiert fühlen. Wir beachten möglichst wenig ihre Fehler und überhören ihre abweichenden Reaktionen wie Recurring Utterances, Automatismen, Paraphasien, Perseverationen. Wir unterhalten uns mit ihnen über die Bilder, über die Leute auf diesen Bildern und über ihre Einstellung zu diesen Bildern." "Es geht darum, dem Aphasiker wieder zu ermöglichen, Gedanken, Absichten, Gefühle auszudrücken – »sich« auszudrücken." 🤔Leider ist MODAK bisher überwiegend in Einzelfallstudien evaluiert worden, randomisiert-kontrollierte Studien zur Wirksamkeit von MODAK sind uns nicht bekannt. Oder wisst ihr mehr? Ansonsten – ran an die Datenerhebung 😉 Hand auf's Herz: seid ihr bei MODAK immer nach Lehrbuch vorgegangen? Wie setzt ihr das Material ein? #Logopädie #wissen #Aphasie #Infopost #modak
@thomas_lascheit hat @stephenkingvocal eure Fragen seinem Workshop bei uns gestellt. So zum Beispiel "Werden wir viel hands on arbeiten?" Das ganze Reel findet ihr bei @thomas_lascheit 🤗 "The Hands remember what the brain forgets" Wir freuen uns! #logopädie #Workshop #vocalmassage #Fortbildung #Stimme #dyspahie
Neurologie, Intensivstation, Geriatrie, Reha… es gibt viele klinische Bereiche, in denen die Arbeit von Sprachtherapeut:innen enorm wertvoll ist. Schaut man sich in den Kliniken um, sind andere therapeutische Berufsgruppen jedoch meist zahlreicher vertreten. Woran das liegt? 🤔 Dass eine Logopädische Behandlung in den meisten Kliniken nur in sogenannten “Kompexbehandlungen” vorgesehen ist und nur über diese abgerechnet werden kann, ist sicher eine der Ursachen für die rar gesäten Kolleg:innen in den Kliniken. 💸 „Wir haben die Ökonomie zu weit getrieben“ sagt Gesundheitsminister Karl Lauterbach über die Situation in den Krankenhäuser in Deutschland. Heißt das also, dass mit seiner für 2025 geplanten großen Krankenhausreform mehr Geld für Therapieangebote vorgesehen ist? Leider nein. 😔Therapien werden darin weiter nur in den Komplexleistungen berücksichtigt. Da ist Logopädie dann weiter in längeren Reha-oder Geriatrieaufenthalten eingeplant. Patient:innen die z.B. mit einer akuten Aspirationspneumonie aufgenommen werden, fallen damit weiter durch das Raster. In der Reform geht die Entwicklung hin zur Bündelung von Kompetenzen und Spezialisierungen. Wenige große Maximalversorger decken alle Fachbereiche ab, in kleineren Kliniken soll die allgemeinmedizinische Versorgung und Pflege stattfinden. 👩⚕️ 👨⚕️ Habt ihr schon von der Krankenhausreform gehört? Was haltet ihr von der Idee von der Bündelung von Fachbereichen? 👇👇👇 Wenn ihr euch weiter informieren und engagieren möchtet, könnt ihr das z.B. über das “Netzwerk Berufe im Gesundheitswesen”. Weitere Infos dazu gibt es z.B. beim @dbl_ev oder bei auf der Seite des Redaktionsnetzwerk Deutschland #logopädie #infopost #wissen #medizin #krankenhausreform