Sprache setzt sich aus fünf Teilbereichen zusammen: Der Aussprache, dem Wortschatz, der Grammatik, dem Satzbau und der Kommunikation. Sind mindestens zwei dieser Bereiche nicht altersentsprechend entwickelt, spricht man von einer Sprachentwicklungsstörung (bei Kindern unter 3 von einer Sprachentwicklungsverzögerung).
Jedes Kind entwickelt sich im eigenen Tempo. Und trotzdem gibt es Werte, die uns bei der
Einordnung und Orientierung helfen. So sprechen zum Beispiel die meisten Kinder im Alter von 2 Jahren 50 Wörter und sollten mit 3 Jahren von Fremden verstanden werden. Ebenfalls mit 3 Jahren sollte das Verb korrekt konjugiert an der zweiten Stelle im Satz stehen und die wichtigsten grammatischen Regeln erworben sein (auch wenn sie noch nicht immer korrekt angewendet werden). Bei Unsicherheit sollten pädagogische Fachkräfte Auskunft über die Stand der sprachlichen
Entwicklung geben können.
Bei einer Diagnostik werden die Bereiche festgestellt, in denen das Kind sprachlich nicht altersentsprechend entwickelt ist.
Wie die Behandlung genau aussieht, ist von Kind zu Kind, aber auch von Therapeut:in zu
Therapeut:in unterschiedlich. Ob mit Bildkarten gearbeitet, ein Regelspiel gespielt, mit Bausteinen gebaut oder am Tablet geübt wird, was die Therapien eint, ist die kindgerechte und
altersentsprechende Ausrichtung.
Kinder lernen am besten, wenn sie intrinsich (also aus sich selbst heraus) motiviert sind, ein
gemeinsamer Aufmerksamkeitsfokus hergestellt werden kann und sie dabei auch noch Spaß
haben.
Neben soziokulturellen Faktoren können auch medizinische, genetische und psychische sowie Umweltfaktoren ursächlich für die Ausprägung einer SES sein. Trotzdem ist das erwachsene
Kommunikations- und Interaktionsverhalten von großer Bedeutung, wenn es um die Entwicklung der kindlichen Sprache geht.
Erwachsene sollten dem kindlichen Interesse feinfühlig folgen. Nur wenn das Kind aufmerksam
mit etwas beschäftigt ist oder sich ernsthaft für etwas interessiert, werden die Worte der
Erwachsenen aufgenommen und verarbeitet.